Eben noch großer Trubel in Münchens Prachtboulevard, der Ludwigstraße, biege ich ein in die beschaulich ruhige Schönfeldstraße und werde gleich erst einmal von wahrscheinlich einem der ältesten Verkehrsschilder in der Stadt darauf hingewiesen, mich besonders ruhig zu verhalten.
Kein Problem für mich als der gute Geist vom Josephinum. Seit 1893 schon darf ich hier wirken, als damals dieses Krankenhaus hier neu gegründet wurde – benannt nach dem heiligen Josef und eröffnet von Dr. Guido Jochner, einem Chirurgen mit Pioniergeist und großem Herzen.
Schon damals stand fest: Medizin braucht nicht nur Können, sondern auch sein ausgeprägtes Mitgefühl. Deshalb übernahmen die Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul quasi „als gute Geiser“ die Pflege – eine Verbindung, die das Haus bis heute prägt.
Mittendrin standen im Fokus allen Tuns die Menschen, die nie aufgegeben haben. Zum Beispiel Sr. Mansuetta, die im Krieg mit Organisationstalent und Mut den Klinikbetrieb aufrechterhielt. Oder Sr. Patrizia, die ab 1957 als Pfortenschwester das freundliche Gesicht der Klinik war – für viele der erste Kontakt, noch bevor der Arzt ins Spiel kam – Häubchen inklusive.
Viele Veränderungen erlebte das Haus und die Versorgung der vielen Patientinnen und Patienten. Engagierte Pflegekräfte und Ärztinnen wie Ärzte, aber auch alle Mitarbeitenden im Hintergrund prägen von Beginn an den besonderen Geist dieses Hauses mit einem Mix aus medizinischer Exzellenz, pflegerischer Hingabe und familiärem Spirit, den man nicht verordnen kann.
"Was uns bis heute geblieben und sehr wichtig ist: der Respekt vor der Geschichte, der Blick nach vorn – und eine gehörige Portion Humor. Denn manchmal hilft gegen Klinikstress auch ein Augenzwinkern.
Mit geistvollem Gruß"