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DONAUISAR Klinikum Dingolfing

Pflege kennt keine Grenzen

Menschen aus aller Welt finden im Beruf der Pflege ihre Aufgabe – und bereichern mit Einsatz, Empathie und Durchhaltevermögen nicht nur ihre Stationen, sondern auch die Region. Zwei Beispiele zeigen eindrücklich, wie Integration gelingen kann und welche Kraft in der Pflegegemeinschaft steckt: die Geschichte von Rza Mehdiyev aus Aserbaidschan und von Hana Rahmani aus Tunesien.

Einen ähnlichen Mut brachte auch Hana Rahmani mit, als sie im Februar 2024 am Bahnhof Dingolfing ankam. Für die Pflegefachkraft aus Tunesien war es der Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Schnell wurde sie Teil des Teams der Station 11 der Unfallchirurgie am DONAUISAR Klinikum Dingolfing. Dank ihrer offenen Art und der Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen meisterte sie sprachliche, kulturelle und organisatorische Hürden. „Als ich in Dingolfing aus dem Zug gestiegen bin, war alles neu. Aber ich habe vom ersten Tag an Unterstützung gespürt. Jetzt möchte ich etwas zurückgeben – durch meine Arbeit, mein Wissen und mein Herz für die Pflege“, sagt sie dankbar.

 

Ihre Berufsanerkennung als Pflegefachfrau in Deutschland hat sie inzwischen erfolgreich abgeschlossen – ein Prozess, den viele Mitarbeitende tatkräftig begleitet haben. Bereichsleiter Daniel Ulirsch betont: „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben Hana intensiv unterstützt – bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen und im Arbeitsalltag. Ohne diesen Einsatz wäre die Integration nicht so schnell gelungen.“ Besonders Pflegekräfte von Intensivstation, Schlaganfalleinheit und Herzkatheterlabor haben entscheidend dazu beigetragen, dass aus der Kollegin von weit her eine unverzichtbare Teamplayerin wurde.

Rza Mehdiyev kam 2022 aus Baku nach Deggendorf – mit einem klaren Ziel: Pflegefachkraft zu werden. Innerhalb eines Jahres lernte er Deutsch, sogar Bairisch und Schafkopf, und überzeugte während seiner dreijährigen Ausbildung an der Berufsfachschule für Pflege durch Wissen, Einsatzbereitschaft und Menschlichkeit. „So einen hatten wir noch nie“, sagt Schulleiterin Andrea Klarl über den 27-Jährigen, den seine Mitschüler zum Klassensprecher wählten. Sein Weg führte ihn vom Studium der Sozialpädagogik in Aserbaidschan direkt in den Klinikalltag in Niederbayern. Heute arbeitet er in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Deggendorf – ein Bereich, in dem er Menschen in schwierigen Momenten beistehen kann. „Es ist ein sehr gutes Gefühl, jemandem zu helfen, der hilflos ist. Ich will einen kleinen Teil zum Glücklichsein beitragen“, beschreibt er seine Motivation

 

Für seine Leistungen und seine schnelle Integration wurde Rza von der bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet. Ministerpräsident Markus Söder und Kultusministerin Anna Stolz ehrten ihn gemeinsam mit weiteren Absolventinnen und Absolventen, die durch Engagement und herausragende Ergebnisse überzeugten. „Eine andere Option hatte ich nicht – ich konnte nur lernen und arbeiten, um hierzubleiben“, sagt er rückblickend. Ein Weg, der Mut und Zielstrebigkeit zeigt – und den das Klinikum stolz begleitet.

Die beiden Geschichten zeigen: Pflege ist international, menschlich und zukunftsweisend. Ohne Fachkräfte aus aller Welt könnte die Ausbildung und Versorgung in Niederbayern kaum gesichert werden. Schon heute stammen über 30 Prozent der Schülerinnen und Schüler an der Deggendorfer Berufsfachschule aus dem Ausland – aus Vietnam, Südamerika, Afrika oder Osteuropa. Diese Vielfalt macht die Pflege stark. Damit erinnert das DONAUISAR Klinikum Deggendorf auch daran, wie wichtig Offenheit, Respekt und Unterstützung sind. Ob aus Aserbaidschan, Tunesien oder Bayern – entscheidend ist die Leidenschaft für die Pflege. Denn dort, wo Kolleginnen und Kollegen einander begleiten, entsteht mehr als Arbeit: Es entsteht Gemeinschaft, Menschlichkeit und die Sicherheit, dass Hilfe keine Grenzen kennt.