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Haßberg Kliniken

Feuerwehrübung am Haus Haßfurt – und was man daraus lernen kann

"Die FFW Haßfurt hatte einen neuen Leiterwagen mit Korb beschafft und wir wollten im Rahmen einer Brandschutzübung testen, ob und wie die Rettung mit Korb aus der zweiten Etage des Krankenhauses Haßfurt klappt. Außerdem wollten wir testen, ob der Fahrweg zwischen Baukran und Baugrube in der Breite ausreicht.

Die Zufahrt wurde gemeistert, aber als der Leiterwagen seinen Korb vor dem Bettenhaus ausfuhr, griff plötzlich die Notabschaltung des Fahrzeuges ein.

Was war geschehen? Die Stützen fuhren breiter aus als beim Vorgängerfahrzeug, was den Feuerwehrleuten nicht bewusst war. Sie setzten auf einer Seite im unbefestigten Rasen auf und sanken dort ein. Dadurch neigte sich das Fahrzeug und schaltete die Leiter mit Korb ab.

Am nächsten Tag haben wir die Befestigung verbreitert und mit dem Korb konnten nun imaginäre Patienten durch das Fenster der Patientenzimmer gerettet werden. Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn die Notabschaltung im Ernstfall erfolgt wäre.

An dem Übungstag passierte noch ein weiteres Malheur: Ein Übungstrupp der Feuerwehr, der im Kellergeschoss nach imaginären Brandnestern suchen sollte, tauchte nicht mehr auf. Der Technische Leiter fand den verschollenen Trupp vor einer Stahltür, die sich nicht öffnen ließ.

Sie war nicht etwa versperrt, was einen groben Verstoß gegen Brandschutzregeln bedeutet hätte, sondern sie klemmte einfach nur. Der Technische Leiter öffnete sie mit leichter Gewalt. Eine Unterlegscheibe und drei Tropfen Öl schufen Abhilfe."

Stephan Kolck
Direktor der Haßberg-Kliniken (1992 – 2020)

"Und die Moral von der Geschichte:
Situationen durchzuspielen ist sinnvoll. Wenn Theorie auf Wirklichkeit trifft, helfen manchmal einfachste Maßnahmen - man muss die Knackpunkte nur erkennen.
Das gilt im Kleinen im Krankenhaus - aber genauso im Großen in der Krankenhauspolitik!"